Über uns

Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf die Bergung des gesunkenen Dampfschiffs Gascony vor Littlehampton im Jahr 1918 zurück, bei der sich die Bergung eines 9 Tonnen schweren Bronzepropellers als schwierig erwies. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, den Propeller mit Hilfe von experimentellen “Air Bags” vom Meeresgrund zu heben, erkannte das Team das Potenzial dieser innovativen Hebemethode.

Jahre später, inspiriert von diesen frühen Experimenten, wurde 1972 die Firma J W Automarine gegründet, um marine Air Bags für Bergungs- und Hebevorgänge zu entwickeln und herzustellen. Was als improvisierte Lösung während einer Bergungsaktion im Ersten Weltkrieg begann, entwickelte sich zu einem Pionierunternehmen der Unterwasser-Hebetechnik.

Am 24. November 1972 wurde Crestbury (Unter dem Wellenkamm liegt ein Schatz begraben!) Ltd. unter dem Namen JW Automarine gegründet.

Nachdem er nach Norfolk gezogen war, um für das Unternehmen zu arbeiten, das die ersten Airbags herstellte, geriet der Gründer bald in einen Interessenkonflikt zwischen seinem Job und der Förderung der Airbag-Idee. Als ihm 700 Pfund angeboten wurden, um das Airbag-Konzept zu verkaufen, entschied er sich stattdessen für die Unabhängigkeit und gründete sein eigenes Unternehmen.

Mit begrenzten Mitteln richtete er die erste Werkstatt von J W Automarine in einem alten Hühnerstall in Holy ein. Banken und Investoren lehnten die Airbag-Idee zunächst ab, aber ein glückliches Zusammentreffen mit dem amerikanischen Risikokapitalgeber Jim Mann verschaffte ihm die entscheidenden Mittel, um Material und Ausrüstung zu kaufen und Mitarbeiter einzustellen.

Der erste Mitarbeiter des Unternehmens, Ted Bunton, ein ehemaliger Regimentsfeldwebel, wurde bald von Andrew Turner unterstützt, der später Produktionsleiter wurde. Das Geschäft wuchs allmählich, einschließlich eines bemerkenswerten Vertrags über die Lieferung von Hebekissen für den Film Airport ’77 der Universal Studios.

Als die Nachfrage stieg, erregte das Unternehmen internationales Aufsehen, das in einem Anruf aus den Niederlanden zum Heben einer 230.000 Tonnen schweren Ölbohrinsel gipfelte. Dies markierte den Beginn der Entwicklung von J W Automarine von einem bescheidenen Hühnerstall zu einem wichtigen Akteur im Bereich der Schiffshebevorrichtungen.

Die Andoc – Unser erster Alptraum

Im Februar 1975 erhielt J W Automarine einen Anruf von einem holländischen Ingenieur, der Hilfe beim Heben einer Ölplattform aus Beton im Hafen von Rotterdam benötigte. In der Annahme, dass es sich um einen überschaubaren 500-Tonnen-Job handelte, sagte der Gründer ohne zu zögern zu. Doch dann stellte sich heraus, dass die Plattform, die Teil des Andoc-Projekts von Royal Dutch Shell und Tarmac war, tatsächlich über 230.000 Tonnen wog.

Der Hafen war zu flach für das massive Bauwerk, und die einzige Lösung bestand darin, es auszuschwimmen. Die anfänglichen Ideen der Ingenieure, Styropor oder Tischtennisbälle für den Auftrieb zu verwenden, waren nicht praktikabel. Also schlug JWA vor, Airbags mit einer Kapazität von 500 Tonnen in den neun Kammern der Plattform zu verwenden.

Monate später nahm das Konsortium das Projekt wieder auf und bestellte, da es die Schlussfolgerungen seines eigenen Forschungsteams anzweifelte, direkt 45 riesige Airbags bei JWA, die bis Juli 1976, also nur fünf Monate später, geliefert werden sollten.

Das kleine Unternehmen stand plötzlich vor seiner bisher größten Herausforderung: die Entwicklung, Herstellung und Installation riesiger Airbags, die in der Lage waren, eine der größten Offshore-Plattformen der Welt anzuheben. Das Projekt wurde zu JWAs erstem großen Test für Innovation und Ausdauer, ein entscheidender Moment in der Geschichte des Unternehmens.

Anfang 1976 stand J W Automarine vor einer monumentalen Herausforderung: 45 riesige 500-Tonnen-Airbags in nur 156 Tagen für die Andoc-Ölplattform von Royal Dutch Shell herzustellen, die am 6. Juli 1976 den Hafen von Rotterdam verlassen sollte.

Um die Frist einzuhalten, besorgten sich die Gründer 17 Tonnen Material aus Deutschland, aber die ersten Produktionsversuche in Waltham Cross scheiterten, da der Auftragnehmer keine abgerundeten Ecken herstellen konnte. Trotz dieses Rückschlags fand das Team schnell neue Partner in Deutschland und den Niederlanden, die erfolgreich mit der Produktion der massiven Airbags begannen.

Die Installation stellte ein weiteres großes Hindernis dar. Jeder Ein-Tonnen-Sack musste 27 Meter unter Wasser angebracht werden, wofür zwei Taucherteams erforderlich waren. Als Shell aufgrund der Verzögerungen an den Fortschritten zweifelte, handelte JWA eine zusätzliche Finanzierung aus, gerade als man herausfand, wie man die Airbags richtig positionieren konnte.

Von diesem Durchbruch an beschleunigte sich der Fortschritt dramatisch. Das Team schloss die Installation zwei Tage vor dem Zeitplan ab und verwandelte damit eine Beinahe-Katastrophe in einen Triumph. Der Erfolg des Andoc-Projekts bewies nicht nur die Fähigkeit von JWA, unter extremem Druck zu arbeiten, sondern verschaffte ihnen auch genug Geld, um ihre erste Fabrik zu kaufen, was einen Wendepunkt im Wachstum des Unternehmens markierte.